Es ist die wohl berühmteste und exklusivste Weinbauregion der Welt: Bordeaux. Der Name steht für einfache Weine bis hin zu den größten und begehrtesten Gewächsen überhaupt - und auch für absolut rare Kultweine. Immerhin 100.000 Hektar groß ist die Region am linken und vor allen Dingen am rechten Ufer der Gironde. Bordeaux hat als Weinbaugebiet eine lange Geschichte, vermutlich haben hier schon die Römer Wein angebaut, die das Gebiet Aquitanien, "am Wasser liegend", nannten. Später wurde daraus "Au bord de l'eau", woraus sich dann der heutige Name entwickelte. Das gewaltige Areal kann eine enorme Stilvielfalt vorweisen: eher einfache Weißweine aus dem Entre-deux-mers, große Weißweine aus Graves und Pessac-Léognan, ordentliche Rotweine mit der Herkunft Bordeaux und überragende Rotweine aus den regionalen Herkünften wie Haut-Médoc, Saint-Émilion oder Pomerol oder die ganz großen Weine aus den Gemeinden wie etwa Pauillac oder Margaux. In Sauternes und Barsac entstehen mit die feinsten edelsüßen Gewächse der Welt. Das linke Ufer der Gironde mit seinen berühmten Gemeinden setzt wegen seiner vorteilhaften Kiesböden mehr auf Cabernet Sauvignon denn auf Cabernet Franc oder Merlot. Auf dem rechten Ufer, das bevorzugt Kalkböden (St.-Émilion) oder Lehmböden (Pomerol) aufweist, liegt hingegen die Betonung auf dem Merlot. Insgesamt 55 verschiedene Herkünfte kann Bordeaux vorweisen, wobei im Haut-Médoc, in St.-Émilion, in Pessac-Léognan, in Graves und Sauternes auch eine Klassifikation eingeführt wurde, die älteste datiert auf 1855 im Haut-Médoc. Das Haut-Médoc hat mit der Einführung der "Cru Bourgeois" auch einen qualitativen Mittelbau.